Frankreichs Konsumkartoffelexporte waren auch zum Jahresanfang unvermindert lebhaft. Seit Beginn der Ernte verließen bis Ende Februar bereits 1,2 Mio. t das Land, 100.000 bis 260.000 t mehr als in den Vorjahren. Es spiegelt sich in den Daten der große Bedarf Osteuropas wider. Dorthin flossen nach 44.000 t im Vorjahr diese Saison bereits 156.000 t. Mengenmäßig wichtigste Destination bleibt aber inzwischen Belgien, das 356.000 t aufnahm und Spanien (331.000 t) erstmals auf Platz zwei verdrängte. Belgier brauchen immer mehr Pommes-Kartoffeln, und Spanier wollen eher regionale Ware anbieten. Wegen der kleinen Vorjahresernte klappte Letztgenanntes aber diese Saison nicht so gut; das importierte Quantum aus Frankreich ist gut durchschnittlich. Genau wie Osteuropäer haben auch Griechen einen großen Importbedarf und orderten bislang 41.000 t. Deutsche und Niederländer orderten auch nennenswert mehr als im Vorjahr, neben Spanien reduzierten auch Portugiesen den Import. Insgesamt befindet sich die Kartoffelverarbeitung auf einer Rekordhöhe. Im Jahr 2021 nutzten die Hersteller von Nahrungsprodukten so viele Kartoffeln wie noch nie. (Quelle: AMI)
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Aktuelles aus dem Kreisverband
Aktuelles aus dem Landesverband
06.05.2022
Indonesien drückt die Pause-Taste Pflanzen
Nach wie vor bleibt spannend, wie lange die Regierung in Jakarta das weitreichende Exportverbot für Palmöl aufrechterhalten kann. Innenpolitisch ist die Anspannung nach wie vor hoch, denn Preise für Speiseöl haben in dem südostasiatischen Inselstaat in etwa den gleichen Stellenwert wie in Deutschland der Spritpreis. Mit dem kleinen Unterschied allerdings, dass in Indonesien sehr lautstark und teilweise auch gewalttätig protestiert wurde. Durch den Exportstopp sind die Preise zwar am Sinken, das von der Regierung angestrebte Preisniveau von umgerechnet 0,92 €/l wird mit den aktuellen 1,18 €/l auf den indonesischen Verbrauchermärkten jedoch vorerst noch verfehlt. Aber auch wenn damit nun etwas Druck aus dem Kessel gewichen ist, baut dieser sich an anderer Stelle wieder auf. Wie zu hören ist, dürften die Lagerkapazitäten nicht allzu lange reichen, und auch die restliche Produktion ist eher auf den Modus „Just-in-Time“ ausgelegt. Dementsprechend ist wenig Puffer vorhanden, und auch die Ernte kann nicht lange unterbrochen werden. Dies dürfte zusätzlich zu den ausbleibenden Deviseneinnahmen dafür sorgen, dass der Export bald wieder aufgenommen wird. (Quelle: Johann Meierhöfer, DBV)
06.05.2022
China halbiert die Einfuhren an Schweinefleisch Schwein
(AMI) – Im ersten Quartal dieses Jahres importierte China deutlich weniger Schweinefleisch. Im Vergleich mit den ersten drei Monaten von 2021 reduzierten sich die Einfuhren um 54 %. In den vergangenen Jahren hatte China einen stark erhöhten Importbedarf durch große Einbußen bei der heimischen Produktion durch die sich ausweitende Afrikanische Schweinepest.
Seit 2021 erholen sich die Schweinebestände dort wieder und entsprechend werden die Lieferungen aus anderen Ländern wieder zurückgefahren. Zusätzlich sind die Preise für Schweinefleisch in China deutlich gesunken, dadurch sind die Exporte von Schweinefleisch in das Land der Mitte wirtschaftlich weniger interessant. Von Januar bis März dieses Jahres war Spanien mit einem Anteil von 28 % mit Abstand der wichtigste Zulieferer für Schweinefleisch nach China.
Bei den Einfuhren fällt auf, dass die Importe von frischem und gefrorenem Fleisch sehr viel stärker gesunken sind als die von Nebenprodukten. Da in China die Eigenproduktion wieder ausgeweitet hat, ist im Laufe dieses Jahres mit Rückgängen der Einfuhren von Schweinefleisch zu rechnen. Unsicherheit in die Prognose bringt die Corona-Pandemie, welche das Marktgeschehen stört und Lieferketten behindert.
05.05.2022
Kartoffeln: Weitere Preisaufschläge für Pommes frites Rohstoff Pflanzen
Viele Kartoffeln zur Herstellung von Pommes frites, die noch nicht vertraglich gebunden sind, gibt es in Westeuropa nicht mehr, der Bedarf daran ist aber ungebrochen relativ groß. Das lässt die Preise weiter steigen. Bis zur neuen Ernte dauert es noch Monate. Bei Speisekartoffeln lösen neue Ernten aus dem Mittelmeerraum die Lagerware teils früher ab als erwartet. Ab kommendem Wochenende haben sowohl Israeli als auch Spanier einen ersten großen Auftritt im LEH. Das schmälert die Chancen, für Speisekartoffeln noch einmal einen Aufschlag zu realisieren wohl erheblich. Ohnehin erzielen die wenigsten Ladungen aufgrund ihrer Qualität das von Organisationen notierte Niveau. Speisefrühkartoffeln können sich im Preis eher besser als in anderen Jahren halten. (Quelle: AMI)
05.05.2022
Regionaler Marktkommentar Pflanzen
Niedersachsen-Ost:
Die Umsätze am physischen Getreidemarkt sind gering. Nach Einschätzung der Handelsunternehmen sind die Läger in der Landwirtschaft weitgehend geräumt. Wenige Restpartien werden in der Hoffnung steigender Preise zurückgehalten. Zuletzt haben sich, ausgehend vom Frontterminwechsel an den Warensterminbörsen, schwächere Kurse entwickelt, die auch die Kassapreise leicht nach unten drücken. Dennoch ist das Niveau weiterhin hoch. Aufgrund der geringen Handelsaktivitäten muss weiterhin darauf hingewiesen werden, dass genannte Preise zumeist als nominelle und zeitlich begrenzte Bewertungen zu interpretieren sind. Deutliche Verluste haben die Rapspreise hinnehmen müssen. Die Vorkontraktpreise halten mit knapp 800 €/t aber weiterhin ein hohes Niveau. Die Winterweizenfeldbestände entwickeln sich vielversprechend. Der Krankheitsdruck ist aufgrund der relativ kühlen und trockenen Witterung zumeist gering. Vereinzelt kommt es jedoch zu einer Ausbreitung von Gelbrost.
Niedersachsen-West:
Am regionalen Futtermittelmarkt tendieren die Preise fest. Käufer decken auf diesem hohen Preisniveau lediglich ihre Bedarfsspitzen. Parallel halten sich die Anbieter aufgrund der anstehenden Feldarbeiten, aber auch in der Hoffnung auf weiter steigende Preise, mit Verkäufen zurück. Aus diesem Grunde sind die Umsätze sehr gering. Mit dem Blick auf die neue Ernte geraten die Vegetationsbedingungen in den Hauptanbauländern rund um den Globus in den Fokus.
04.05.2022
Fehlende Impulse – starker Preisrutsch bei Schlachtschweinen Schwein
(AMI) Am deutschen Schlachtschweinemarkt ist das Angebot zu groß für den Bedarf der Schlachtbetriebe, die über eine schwache Fleischnachfrage und nicht passende Spannen klagen. Auf der Angebotsseite bauen sich weitere Überhänge auf und die Schlachtgewichte steigen deutlich. Von Seiten der Schlachtunternehmen kommen Forderungen nach deutlichen Preisrücknahmen, denn im Fleischhandel entwickeln sich die Geschäfte eher enttäuschend und kommen nicht so richtig in Schwung. Durch die beginnende Grillsaison sind nur wenig Impulse festzustellen. Alle Teilstücke stehen für die Nachfrage in ausreichenden oder sogar überreichlichen Mengen zur Verfügung. In dieser Woche werden die Lachse als Problemartikel bezeichnet und können nur mit Preisnachlässen vermarktet werden.
Eine eher schwache Fleischnachfrage wird aktuell auch aus anderen Ländern der Europäischen Union berichtet. Das Notierungsergebnis in Deutschland wird auch die Schweinepreise in anderen EU-Ländern unter Druck setzen, da die Märkte eng verflochten sind. In Österreich, den Niederlanden und Belgien sind deutliche Notierungsabschläge zu erwarten. In Italien ist die Marktstimmung ebenfalls gekippt, da zuletzt die Preise für Teilstücke von Schweinen nachgaben und die Margen der Schlachter sanken. Eher knapp bemessen wurde das Schlachtschweineangebot in Frankreich und Spanien beschrieben, während auch dort die Zufriedenheit mit dem Fleischgeschäft nur mäßig war. In beiden Ländern könnten sich nach Einschätzung der Notierungsstellen die Schlachtschweinepreise im weiteren Wochenverlauf vielleicht halten. Als Folge dieser Situation kam es heute zu einem deutlichen Preisrutsch um 15 Cent pro kg.
Aus Sicht des DBV ist das ein katastrophales Signal für die deutschen Schweinehalter. Bereits das bisherige Preisniveau war unter dem Blickwinkel der aktuellen Tagespreise für Futter und Energie nicht kostendeckend. Der gesamte nachgelagerte Bereich ist gefordert, nach werthaltigen Vermarktungsmöglichkeiten und Absatzwegen zu suchen. Sofern man den Schweinehaltern nicht auch noch den letzten Mut rauben will, muss dieser erhebliche Preisrutsch ein einmaliger Ausrutscher bleiben und möglichst schnell ein nachhaltiger Preistrend nach oben folgen.
04.05.2022
QS-Audits: Lieferkette Fleisch schneidet gut ab Geflügel
Die QS GmbH berichtet in der Frühjahrsausgabe ihres Magazins „qualitas“ über die Ergebnisse der Auditkontrollen aus 2021. Dabei schneiden die Unternehmen in der Lieferkette Fleisch gut ab. In diesem Bereich fanden insgesamt 31.479 Zertifizierungsaudits statt, die entweder angemeldet als Systemaudit oder unangemeldet als Spotaudit durchgeführt wurden. Zu den Kontrollen gehörten Tierhalter, Futtermittelunternehmen und Verarbeiter bis hin zu Transporteuren und dem Lebensmitteleinzelhandel. In 98,0 % aller Fälle gab es keine großen Beanstandungen. Lediglich bei den verbliebenen 2 % (44 Unternehmen) wurde aufgrund von Mängeln das Audit nicht bestanden. Besonders gering waren die Mängel mit einer Durchfallquote von nur 0,9 % bei den Geflügelhaltern und bei den Schweinehaltern mit 1,1 %. Im Lebensmitteleinzelhandel schafften von 3.205 überprüften Unternehmen 262 oder 8,2 % das Audit nicht.
04.05.2022
Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung Geflügel
Letzte Woche wurde das neue Tiermedizinische Zentrum für Resistenzforschung (TZR) an der Freien Universität Berlin auf dem Veterinärmedizinischen Campus Düppel (bei Potsdam) eröffnet. In dem europaweit einmaligen Zentrum werden zukünftig Grundlagen sowie neue diagnostische, therapeutische und hygienische Maßnahmen mit dem Ziel erforscht, resistente Krankheitserreger einzudämmen. Die Baukosten des 2018 bis 2022 errichteten Gebäudes betrugen 50 Mio. Euro.
04.05.2022
Biogasinnovationskongress am 11. und 12. Mai 2022 in Osnabrück Bioenergie
In der kommenden Woche wird zum 15. Mal in den Räumen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt der Biogasinnovationskongress stattfinden. Träger der Veranstaltung sind der Fachverband Biogas, der Bundesverband Bioenergie und der Deutsche Bauernverband. Wissenschaftlich begleitet wird der Kongress unter anderem vom Biomasseforschungszentrum in Leipzig.
In der zweitägigen Veranstaltung präsentieren Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft wieder interessante Neuigkeiten aus den Bereichen Gärtechnik und -biologie, Gasaufbereitung und Gärrestverwertung.
Die herausragendsten Innovationen werden mit dem Biogasinnovationspreis der Deutschen Landwirtschaft ausgezeichnet.
Am Donnerstag, den 12.05.2022, wird sich im Rahmen des Forums „Aus der Praxis für die Praxis“ mit der Problematik steigender Kosten für Gärsubstrate befasst.
Roland Schulze-Lefert von der Landwirtschaftskammer NRW führt in die Thematik ein und zeigt Lösungsoptionen auf.
Michael Weidinger, Betreiber einer Biogasanlage in Utzenaich, Österreich, berichtet über Erfahrungen mit der Maisstrohvergärung.
Rechtsanwalt Philipp Wernsmann aus Ibbenbühren zeigt Chancen der Erlössteigerung durch Direktvermarktung auf und weist darauf hin, was dabei rechtlich zu beachten ist.
Schließlich wird Dirk Bond vom Fachverband Biogas e.V. die Chancen und Grenzen des Biomethanmarkts aufzeigen.
Näheres zum Programm und zur Veranstaltung findet sich auf folgender Website:https://www.biogas-innovationskongress.de/kongressprogramm-2021.html